Stuttgart von oben
Juergen Pollak hat sich mit der Drohne aufgemacht, Stuttgart von oben neu zu sehen und dabei die Stuttgarter Plätze in senkrechter Sicht aufgenommen. Wieder sind es leere Szenerien, mal in Dämmerungsstunden, mal bei Tag aufgenommen, mit Spuren des Gebrauchs und der Ordnung, die ohne die Menschen zu Ornamenten und modellhaften Inszenierungen werden. Die absurde Regelungsdichte, die wir kaum noch wahrnehmen werden dabei ohne Anklage zu einem Thema der Fotografie, die abgenutzten Spuren des Gebrauchs zu melancholischen Chiffren, Pflanzen und Häuser zu Elementen, die eher aus leichten Modellbaumaterialien bestehen und den Aufführungen auf der städtischen Bühne das Bild liefern. Dass in dieser Stadt viele Plätze nur dem Namen nach Plätze, eigentlich aber große Straßenkreuzungen sind, ist Jürgen Pollak wohl vertraut. Aber es gibt auch die Plätze, die ihren Namen verdienen. Dass auch sie ordnen, lenken und zonieren, macht der Blick von oben deutlicher sichtbar, als wir es von unten wahrnehmen.
Christian Holl
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